
Der Neandertaler lässt grüßen
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, Stress macht uns krank. Das weiß jeder, kennt jeder und im Moment hat’s auch jeder… Doch was genau meine ich damit?
Spulen wir mal ein paar tausend Jahre zurück…
Ein Rascheln, ein Knistern, ein zerberstender Ast, ein Sprung – der Säbelzahntiger springt aus dem Gebüsch. Der Neandertaler, der jetzt angefangen hätte, darüber nachzudenken, wäre sicher ein netter Snack geworden. Die Natur hat dem vorgebeugt und stellte dem Neandertaler 3 Programme zur Verfügung – Angriff, Flucht oder Totstellen. Diese Programme laufen auch noch heute in jedem von uns ab, obwohl ziemlich klar ist, dass kein Säbelzahntiger mehr aus dem Gebüsch springt. Die damit einhergehenden Körperfunktionen, schnelle Atmung, angespannte Muskeln, verengte Augen, sind ebenfalls noch genauso vorhanden. Der ursprüngliche Auslöser bei unseren Vorfahren war schlicht und ergreifend Angst. Diese Ängste brauchen wir in der Regel im normalen Leben nicht mehr zu haben, Stress jedoch löst im Körper die gleichen Symptome aus. Auch hier schnelle Atmung, Muskeln angespannt, fokussierter Blick – die Auswirkung: der Cortisolspiegel steigt. Kommt jetzt noch etwas hinzu, was wir im ersten Moment als bedrohlich einstufen, schaltet sich die Amygdala ein und sorgt dafür, dass Noradrenalin ausgeschüttet wird. Denken ist nun nicht mehr möglich und eins der drei Programme läuft nun ab.
Passiert das dauerhaft, hat das schlichtweg Auswirkungen auf unseren gesamten Körper, wir werden krank.